Provence – Heimliches Herbsthighlight


Endlich mal wieder Provence: Letztes Jahr im Herbst habe ich mich riesig gefreut, als sich die Gelegenheit ergab, meine bis dato noch neue Kollegin Hanna bei ihrer Zielgebietsfahrt begleiten zu können. In nur 4 Tagen ging es für uns einmal quer durch die Provence, genauer gesagt durch die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur und wir haben wörtlich “alles mitgenommen, was geht” 😉.

Nach der Ankunft am Flughafen von Marseille ging es direkt nach Aix-en-Provence. Beim ersten Hotel wurden wir leider von strömenden Regen überrascht und sind klatschnass geworden. Na prima! Aber so schnell sind wir nicht kleinzukriegen und nach ein paar weiteren Hotelbesichtigungen ging es für uns weiter bis nach Orange, wo wir die erste Nacht im Hotel Mercure Orange genächtigt haben. Hier wurden wir sehr lieb empfangen und das Hotel hat uns beiden super gefallen. Es ist gut auf Gruppen eingestellt und profitiert von einer schnellen Anbindung an die A7/A9. Dadurch, dass das Hotel nicht direkt in der Stadt liegt, bietet es einen großen Busparkplatz für unsere Kunden.

Verglichen mit den anderen Städten, die wir uns die nächsten Tage noch anschauten, erschien uns Orange eher etwas verschlafen, vielleicht lag es aber auch einfach nur am Regenschauer 😉. Falls ihr mal nach Orange fahren möchtet, plant den Besuch an einem Donnerstag ein, denn da findet vormittags immer der Wochenmarkt statt. Dieser zählt mit zu den ältesten Märkten in der Provence und an über 300 Ständen findet man über Blumen und Lebensmittel, quasi alles, was das Herz begehrt. Anschließend schaut euch das selten gut erhaltene Antike Theater an, ein bisschen römische Luft schnuppern tut gut.

Nachdem wir Orange verlassen hatten, erwartete uns ein ganz besonderer Moment: Fast pünktlich zur Mittagszeit und inmitten der Traumkulisse am Pont du Gard, einem Meisterwerk der Antike, kam die Sonne endlich wieder raus und so konnten wir traumhafte Erinnerungsfotos schießen 😊. Wir schauten uns das Museum an und stärkten uns, mit Blick auf das Aquädukt, bei einem fabelhaften Mittagessen im Restaurant “Les Terrasses”. Auch ein Abendessen ist im Restaurant möglich. Vor dem Besuch sollten sich die Gruppen unbedingt ca. 1 Std. Zeit nehmen, um das Museum zu erkunden. Hier gibt es alles rund um die Geschichte des Pont du Gard anhand von Modellen, Nachbauten und virtuellen Präsentationen zu erkunden. Am besten lässt der Busfahrer die Gruppe am “Rive Gauche” (linkes Ufer) raus und sammelt die Gruppe später nach dem Essen wieder am Parkplatz am “Rive Droite” (rechtes Ufer) ein, denn so geht keine wertvolle Zeit verloren und die Reisegäste müssen nicht wieder den Weg zurücklaufen 😉. Die beiden Uferseiten sind auf dem Weg zum Pont du Gard gut ausgeschildert.

In Avignon machten wir noch einen kurzen und schnellen Abstecher und Fotostopp an der Pont d’Avignon und am Papstpalast. Die bekannte Brücke Pont d’Avignon bzw. Pont Saint-Bénézet kennt man sicherlich auch noch vom bekannten Volkslied aus dem Französisch Unterricht: „Sur le pont d’Avignon, On y danse, on y danse. Sur le pont d’Avignon on y danse tous en rond“. Direkt am Fuße der Brücke und am Rande der Stadtmauer befindet sich übrigens auch ein Busparkplatz (Boulevard du Rhône), auf dem die Busse für einen Besuch und für die Stadtführung halten können. Tanzend und singend mit der Melodie des Liedes im Ohr, ging es für uns durch die Gassen von Avignon, hoch zum Palais des Papes (Papstpalast). Im gotischen Papstpalast residierten im 14. Jahrhundert zahlreiche Päpste. Der Palast wird unterteilt in den Palais Vieux (Alter Palast) und den Palais Neuf (Neuer Palast). Falls man in Avignon ist und sich gerne beide Sehenswürdigkeiten ansehen möchte, lohnt sich auf jeden Fall der Kauf eines Kombi-Tickets (ca. 14,50 Euro statt 17 Euro einzeln bezahlt).

Avignon zählt selbst nach der kurzen Stippvisite definitiv zu unseren Lieblingsstädten in der Provence. Kein Wunder, denn die Altstadt und auch der Papstpalast gehören zusammen zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Für uns ging es an diesem Tag noch bis nach Nîmes zur Übernachtung. Am nächsten Tag schauten wir uns noch ein paar Hotels in Nîmes und Arles an, bevor uns der nächste Höhepunkt unserer Tour erwartete.

Wir besuchten den Stierhof der Familie Arnaud inmitten der Camargue und wurden dort sehr herzlich von Gilbert Arnaud und seinem Hund empfangen. Gilbert betreibt den Hof zusammen mit seiner Frau Stéphanie und das schon seit über 30 Jahren. Man kann wohl sagen, dass beide ihr Hobby und ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben. Auf dem Hof berichten die Besitzer voller Leidenschaft von der Stierzucht. Aber auch zahlreiche Pferde gehören zu der Herde. Bei einem Besuch geht es mit einem Planwagen durch das endlos weite Areal und ein Mittag- oder Abendessen rundet das Erlebnis ab. Auf dem Stierhof waren sogar schon bekannte Gesichter zu Besuch, z.B. der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy, wovon man sich anhand von zahlreichen Bildern im Speisesaal überzeugen kann. Zusammen mit Gilbert machten wir die Tour über das Gelände und kamen den Stieren und Pferden sehr nah. Durch den ganzen Matsch und den Regen der letzten Tage war es wirklich aufregend abenteuerlich und wir haben eigentlich nur darauf gewartet, dass der Planwagen irgendwie stecken bleibt, aber Gilbert hatte alles sicher im Griff 😊.

Danach machten wir noch einen kurzen Abstecher ins Städtchen Aigues-Mortes. Hier ist auf jeden Fall ein kleiner Bummel empfehlenswert, denn es gibt zahlreiche Restaurants und viele kleine Boutiquen und Geschäfte, in denen man eine Kleinigkeit für die Lieben daheim kaufen kann.

Im Anschluss an die wunderbare Besichtigung auf dem Stierhof und den Bummel durch Aigues-Mortes fuhren wir über die Landstraßen zurück in den Süden. Es ging durch die wunderbare Landschaft der Camargue und Provence bis zum Fuße von Les Baux-de-Provence. Dort haben wir noch einen Stopp bei der Olivenölmühle Moulin Castelas gemacht – und wir sagen euch: Das Olivenöl ist wirklich köstlich. Der Laden der Mühle hat jeden Tag (außer sonntags) geöffnet und wenn man schon mal in der Gegend ist, lohnt ein Abstecher definitiv. Auch wir haben uns noch rasch mit Souvenirs eingedeckt.

Wer noch etwas mehr Zeit hat, kann noch zum Château des Baux weiterfahren, einer der größten Burganlagen Frankreichs, welche nur ca. 10 Fahrminuten von der Olivenmühle entfernt ist. Die aufwändig auf einen Felsen gebaute Festung bietet bei gutem Wetter einen fantastischen Ausblick über die Provence. Das an das Felsplateau geschmiegte Örtchen Les Baux-de-Provence ist eine besondere Augenweide, denn es gehört offiziell zu den „Schönsten Dörfern Frankreichs“.

Wir haben knapp über 1000 Kilometer in der kurzen Zeit zurückgelegt und eins steht nach der Reise definitiv fest: mit französischen Autos haben wirkeinen Vertrag. 😀 Die Franzosen mögen zwar absolute Spezialisten sein, was Desserts wie z.B. die klassische „Mousse au chocolat“ anbelangt, aber beim Thema Autos vertrauen wir dann doch lieber auf die klassischen Marken. Wir fuhren durch strömenden Regen, doch der Scheibenwischer ließ uns regelmäßig im Stich und auch das Licht funktionierte nicht immer. Wir hätten uns auf jeden Fall lieber von einem Reisebus kutschieren lassen 😉.

Die wichtigsten Bausteine, von denen wir uns bei unserer Tour auch persönlich überzeugen konnten, haben wir in den Reisen Rendez-vous-en Provence und Französische Lavendelsymphonie für Sie zusammengestellt.

Bis bald und à bientôt,
Hanna Luthardt | Junior Operationmanager Frankreich
Lisa Reinkober | Senoir Vertriebsmanager Frankreich