Willkommen im Schokoladen-Himmel!


Und willkommen zurück bei unserem Reisebericht rund um Antwerpen. Im letzten Beitrag haben wir euch bereits vom Diamantenviertel erzählt, Hotel- und erste kulinarische Tipps gegeben und erklärt woher, der Legende nach, die Stadt zu ihrem Namen kam. Wir sind schon mehrfach in Antwerpen gewesen und lieben die Stadt! Heute wollen wir euch weitere tolle Besichtigungsideen und Tipps mit auf den Weg geben!

Belgien ist weltweit bekannt für Schokolade. Die belgische Schokolade zeichnet sich durch ihren hohen Kakaoanteil, die feine Struktur und die Auswahl der besten Kakaobohnen, die zu 100% reiner Kakaobutter verarbeitet werden, aus. Im Supermarkt könnt ihr für euch und eure Lieben köstliche Pralinen und Schokoladentafeln kaufen – die sind hier nicht mal sonderlich teuer! Die Trüffel in Kakaopulver in der blauen Schachtel, die ihr auf den Fotos seht, waren als Mitbringsel der Renner.

DAS Museum für Naschkatzen und Schokoholiker ist Chocolate Nation. Es ist ein interaktives Museum, bei dem ihr die Schokoladenherstellung hautnah erleben könnt. Über einen Audioguide werdet ihr mit spannenden Informationen rund um die Herstellung, Erfindung und Geschichte der Schokolade versorgt. Wusstet ihr zum Beispiel, dass die Praline zu medizinischen Zwecken erfunden wurde? In 1847 kam Frédéric Neuhaus, dem Sohn eines Schweizer Apothekers in Brüssel die Idee: Man könne die bitter schmeckenden Likör-Stäbchen, die als Medizin gegen Magenprobleme verkauft wurden, in Schokolade hüllen, um sie genießbarer zu machen! Wenig später schloss er die Apotheke und eröffnete am gleichen Ort ein Schokoladengeschäft.

Das tolle an den Audioguides des Museums ist, dass sie super leicht zu bedienen sind. In den ersten Räumen erkennen sie automatisch, wo ihr gerade seid und erklären euch alles, was ihr in den Räumen seht – zum Beispiel den genauen Ablauf der Schokoladenherstellung vom Anbau der Kakaobohne, über die Ernte und Lieferung zum Antwerpener Hafen sowie die weitere Verarbeitung. Nachdem ihr in den ersten zwei bis drei Räumen viele allgemeine Fakten und Infos erhalten habt, könnt ihr später auswählen, was euch am meisten interessiert und dann die jeweiligen Info-Tafeln mit eurem Audioguide scannen.

Doch nicht nur über das Hören erkundet ihr hier alles rund um die Schokolade – auch der Geschmackssinn kommt nicht zu kurz! Es gibt mehrere Möglichkeiten, von den Köstlichkeiten zu probieren. Ihr könnt live sehen, wie Pralinen hergestellt werden und das Endprodukt, dass gerade vor euren Augen von einem Chocolatier hergestellt wurde, genießen. Der Höhepunkt eures Besuchs ist der „Chocolate Heaven“! Die letzte Halle der Ausstellung hält, was der Name verspricht – probiert euch durch zehn verschiedene Schokoladensorten: von weißer bis hin zu dunkel-herber Schokolade. Auch ausgefallene Sorten, wie die erst in 2017 entdeckte Ruby Chocolate, gibt es hier. Im angrenzenden Shop (den man jederzeit ohne Eintrittskosten besuchen kann) könnt ihr euch dann mit eurer Lieblingssorte sowie unzähligen weiteren Schokoladen-Variationen eindecken. Insgesamt solltet ihr mindestens ein bis eineinhalb Stunden für euren Besuch einplanen – die Zeit vergeht wie im Fluge!

Was ebenfalls auf eurer To Do Liste stehen sollte ist ein Besuch im jüdischen Viertel. Hier könnt ihr vieles über die europäische Geschichte erfahren und eine andere Seite der Stadt kennen lernen. Nicht umsonst wird Antwerpen auch „das Jerusalem des Nordens“ genannt; rund 20.000 Menschen jüdischen Glauben leben in der belgischen Hauptstadt. Das ist vor allem eine Folge der historischen religiösen Toleranz in Belgien und den Niederlanden, im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern. Die orthodoxen Juden erkennt ihr an ihrer traditionellen Kleidung – ganz in schwarz mit Gehröcken, Krempenhüten und Schläfenröcken. Im Viertel gibt es zahlreiche Synagogen, jüdische Lebensmittelgeschäfte und Bäckereien zu entdecken. Es ist wirklich faszinierend und anders als der Rest der Stadt, also schaut mal vorbei.

Die Liebfrauenkathedrale ist unsere Lieblingskirche in Antwerpen, weil sie total beeindruckend aussieht. Sie zählt zu den Höhepunkten brabantischer Baukunst und seit 1999 zählt ihr Turm zum Weltkulturerbe der UNESCO. Ihre Bauzeit betrug ganze 169 Jahre bis sie in 1521 fertiggestellt wurde. Besonders die vier Gemälde von Peter Raul Rubens, die in der Kirche ausgestellt sind, ziehen viele Kunstliebhaber an. Die Hauptorgel stammt aus dem Jahr 1891 und ist weitgehend in ihrem Originalzustand erhalten – super sehenswert!

Direkt neben der Kathedrale liegt das „Elfde Gebod“, ein Restaurant der ganz besonderen Art. Setzt euch unbedingt an einen Tisch im oberen Bereich des Lokals, denn hier seht ihr den Grund, weshalb das „Elfde Gebod“ sich selbst als „den heiligen Ort“ bezeichnet: Überall stehen Heiligenfiguren! Umgeben von Engeln und Schutzpatronen könnt ihr absolut köstliches Essen genießen.
Obwohl es Antwerpens ältestes Restaurant ist, wird hier modern mit der Zeit gegangen – ihr könnt euer Essen und typisch belgisches Bier über Tablets bestellen! Besonders lecker sind der Fischeintopf und die Schokoladencreme und auch die heiße Schokolade ist absolut zu empfehlen. Noch ein Geheimtipp: Aus dem Fenster der Damentoilette habt ihr den perfekten Blick auf die Liebfrauenkathedrale, die abends wunderschön beleuchtet ist.

Abends herrscht rund um die Kathedrale übrigens Partystimmung und bei belgischem Bier lässt es sich super feiern! Gegenüber von „Elfde Gebod“ haben wir den wohl lustigsten Abend unserer Reise erlebt. Wir trafen eine Fußballmannschaft aus Gelsenkirchen, die zur nachträglichen Weihnachtsfeier nach Antwerpen war. Die beste Stimmung herrschte übrigens bei „Verdammt ich lieb dich“: Das Lied haben wir wenig später sogar nochmal im Supermarkt gehört – scheinbar mögen die Belgier deutsche Musik 😀

Wir sind von Antwerpen jedes Mal wieder aufs Neue begeistert und reisen stets mit neuen Erinnerungen und leckeren Souvenirs im Gepäck zurück nach Hause. Es ist ein tolles Ziel für kurze oder längere Städtereise und wenn ihr nun Lust bekommen habt die Stadt mit euren Gruppen zu besuchen, dann lasst euch von unseren Reiseideen inspirieren!

Bis demnächst,

Steffi Träger | Profi für Vertriebsinnendienst Nord, Stefanie Häuser | Profi für Grafik und Claudia Rempe | Reiseprofi für Benelux und Schweiz