Reise in die „Goldene Stadt“


Prag ist wohl eine der schönsten Städte in ganz Europa, sie wird auch „die goldene Stadt“ genannt und ist ein totaler Touristenmagnet. Die beeindruckende Architektur zieht sich durch die ganze Stadt, die Häuser sind oft noch im romanischen und gotischen Stil erbaut – die größten Teile Prags wurden nämlich in keinem der beiden Weltkriege zerstört, und so könnt ihr die alten Gebäude noch heute bewundern!

Im Sommer war ich für eine Woche mit meiner Familie in Prag. Wir fuhren mit unserem Auto nach Tschechien und hatten eine Ferienwohnung, wodurch wir flexibel waren und auch mal selbst kochen konnten. Gemeinsam mit meinen Eltern und meiner Schwester habe ich so die Stadt erkundet und es war wundervoll!

Einmal durch die Altstadt von Prag und an der Moldau entlang…

Die historische Altstadt, vor allem der Altstädter Ring sind Herz und Seele der Stadt und der perfekte Ausgangspunkt für euren Städtetrip. Zwischen den wunderschönen Häusern und den zahlreichen kleinen Kirchen könnt ihr durch die Gässchen schlendern und in einem der kleinen Restaurants oder Cafés eine Pause einlegen.

Der Altstädter Ring ist ein zentraler, großer Platz in der Mitte der Prager Altstadt, umgeben von zahlreichen, reich verzierten Gebäuden, der seinen Ursprung schon im 12. Jahrhundert hat. Ein Highlight ist das Altstädter Rathaus mit seiner berühmten astronomischen Uhr. Zur vollen Stunde sammeln sich hier immer Menschenmassen, denn dann kommt Bewegung in die Uhr! Schaut also einmal vorbei und seht und hört, wie die Uhr aus dem Jahr 1410 stündlich schlägt und sich Figuren der zwölf Apostel in den kleinen Fenstern oberhalb der Uhr zeigen.

Hier könnt ihr auch häufig Straßenkünstler finden, die ihre Talente mit Schaulustigen teilen und bei einem der vielen Stände, von denen es köstlich duftet, solltet ihr einen Trdelnik probieren! Was zunächst wie ein Zungenbrecher klingt, ist auf deutschen Weihnachtsmärkten inzwischen manchmal als „Baumstriezel“ zu finden und ist Hefeteig auf einer Stange gebacken und klassisch von einer Zucker-Nuss-Mischung umhüllt (es gibt aber auch andere Varianten, zum Beispiel mit Schokolade). Ich kann euch nur empfehlen das einmal zu probieren, es schmeckt köstlich!

In Prag gibt es zahlreiche Brücken, da die Moldau direkt durch die Stadt fließt, was zum ganz besonderen Charme der Stadt beiträgt – besonders bei Nacht, wenn rund ums Wasser alles hell erleuchtet wird! Die bekannteste von ihnen ist die Karlsbrücke. Sie wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist eine der ältesten Steinbrücken Europas – allerdings ist hier daher auch immer unglaublich viel los. Wenn ihr Frühaufsteher seid, geht am besten in den frühen Morgenstunden hin, da ist noch wenig los und der Sonnenaufgang ist wunderschön! Ansonsten passt gerade hier gut auf eure Wertsachen auf, denn bei solchen Touristen Hotspots sind auch Taschendiebe unterwegs.

Zur Prager Burg und in die Vergangenheit reisen

Die Prager Burg solltet ihr keinesfalls nur aus der Ferne betrachten – besser plant ihr einen Tagesausflug, an dem ihr die Burg, den Veitsdom und das „Goldene Gässchen“ mit viel Zeit erkunden könnt. Hier gibt es wirklich viel zu sehen, denn die Prager Burg gilt als größtes geschlossenes Burgareal der Welt! Bereits im 9. Jahrhundert wurde sie gegründet und seitdem immer wieder umgebaut und für verschiedene Zwecke genutzt – heute als Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik. Wundert euch also nicht, dass relativ strenge Sicherheitsvorkehrungen herrschen und zum Beispiel eine Taschenkontrolle stattfindet. Mit ca. 2 Millionen Besuchern im Jahr ist die Burg eine der Hauptattraktionen der Stadt – zu Recht, wie ich finde.

Das Gelände der Prager Burg könnt ihr kostenlos besichtigen, dann habt ihr die Möglichkeit, über die drei Burghöfe zu bummeln und die Gebäude von außen zu bestaunen. Außerdem bietet sich euch ein toller Ausblick über die Stadt! Ich empfehle euch aber doch, eine der verschiedenen Eintrittskarten zu kaufen, mit denen ihr zwei Tage lang Zutritt zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten auf dem Gelände der Burg habt. Wir haben den „Rundweg B“ gewählt, mit dem ihr den Alten Königspalast, die St. Georgsbasilika, das Goldene Gässchen und den St. Veitsdom besichtigen könnt.

Im innersten Burghof befindet sich der Veitsdom, der im 12. Jahrhundert im Stil der Gotik errichtet wurde. Der mächtige dreischiffige Dom ist die größte Kathedrale Tschechiens und in seinem Inneren gibt es reichlich zu entdecken. Ich kann euch empfehlen einen Audio Guide auszuleihen, oder aber für eure Gruppe eine Führung durch den Dom zu buchen, so dass ihr spannende Informationen über die zahlreichen Reliquien und reichliche Ausstattung im Dom erfahren könnt. Riesige Glasfenster von verschiedenen Künstlern zieren die Wände der Kirche und leuchten und schimmern in hellen Farben. Zu den Reliquien im Dom zählen unter anderem ein Splitter aus dem Kreuz Jesu, das Tischtuch des Abendmahls, ein Kleid der Jungfrau Maria und der Stab Moses.

Wie bereits erwähnt, ist die Prager Burg noch heute bewohnt und kann daher natürlich nicht vollständig besichtigt werden. Im Alten Königspalast könnt ihr aber einen Einblick darüber gewinnen, wie es im Inneren der Burg aussieht. Besonders sehenswert ist der Vladislav-Saal. Der riesige Saal begeistert vor allem mit seinem hohen Deckengewölbe, das von verschlungenen Verzierungen durchzogen ist und früher für wichtige Bälle, Bankette und Landtagssitzungen genutzt wurde und – besonders kurios – bei schlechtem Wetter sogar für Ritterturniere!

Neben diesem Saal könnt ihr hier auch die Allerheiligenkapelle mit ihrer Barockorgel, den Landtagssaal mit schicken roten Polstermöbeln und Portraits früherer Herrscher und die Böhmische Kanzlei, an der der „Zweite Prager Fenstersturz“ stattfand, besichtigen.

Eine Reise in die Vergangenheit – das verspricht ein Gang durch das Goldene Gässchen. Im nördlichen Zwinger der Burg lebten einst Schützen, Dienerschaft und zum Beispiel ein Goldschmied in einfachen, kleinen Häusern. Während der Herrschaft von Kaiser Rudolf II. sollen hier Alchemisten gewirkt haben, die dazu beauftragt wurden, künstliches Gold und den Stein der Weisen herzustellen – daher auch der Name! Auch einen ganz berühmten Bewohner hatte die Gasse – Hausnummer 22 war zwischen 1916 und 1917 die Heimat von Franz Kafka! Ihr könnt von Haus zu Haus schlendern und hinter jeder der kleinen Holztüren einen Einblick in das Leben der Menschen zu früheren Zeiten gewinnen. Sie sind nach wie vor stilecht eingerichtet und zeigen, auf was für engem Raum früher gewohnt, gearbeitet und geschlafen wurde – wirklich einen Besuch wert!

Das war noch längst nicht alles, was ich in Prag erleben konnte, aber vom Rest werde ich euch in einem späteren Blog erzählen. Falls ihr nun bereits Lust bekommen habt, die Stadt selbst mit euren Gruppen zu erkunden, schaut bei unseren Reiseideen vorbei!

Bis zum nächsten Mal,

Sarah Weigang | Werkstudentin