
In zwei Wochen sind mein Freund und ich vor einigen Monaten einmal um ganz Island gereist. Was wir dabei alles erlebt haben, erzähle ich euch in dieser Blog-Reihe. Im ersten Teil habe ich bereits von meinen Highlights aus der Region von Reykjavik bis Akureyri berichtet – wenn ihr das noch nicht gelesen habt, könnt ihr das gerne noch nachholen.
In Husavik konnten wir an einer Walsafari teilnehmen und hatten dabei wirklich Glück! In den Wochen zuvor mussten auf Grund des schlechten Wetters alle Fahrten ausfallen. Da es gerade etwas schöner und weniger regnerisch und stürmisch war, konnte unsere Safari aber statt finden. Insgesamt verbrachten wir vier Stunden auf einem Holzboot und beobachteten das Wasser, in der Hoffnung, dass sich uns ein Wal zeigen würde. Und tatsächlich – wir bekamen einen Buckelwal zu sehen! Das war wirklich ein tolles Erlebnis, Wale sind absolut riesige, gerade zu majestätische Tiere. Wenn ihr eine solche Tour bucht, müsst ihr euch bewusst sein, dass es von Zufall und Glück abhängt, ob ihr letztendlich einen Wal (oder sogar mehrere) zu Gesicht bekommt. Die Tiere werden nämlich nicht angelockt oder in irgendeiner Weise manipuliert. Trotzdem kann ich es euch wirklich empfehlen.
Während unserer Reise haben wir unglaublich viele wunderschöne Wasserfälle gesehen und ich könnte euch unmöglich von allen erzählen. Einer der bekanntesten isländischen Wasserfälle ist Dettifoss und diesen will ich euch nicht vorenthalten – ihn zu sehen war wirklich beeindruckend! Als wir aus dem Auto ausstiegen und in Richtung des Wasserfalls liefen, hörten wir zuerst das laute Rauschen, das uns zeigte, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Dann sahen wir ihn, den „Stürzenden Wasserfall“ und waren hin und weg. Dettifoss ist der größte seiner Art im Nordosten Islands, bei dem das Wasser 44 Meter in die Tiefe stürzt. Außerdem ist Dettifoss ca. 100 Meter breit und sieht dadurch einfach gigantisch aus.
Laut isländischer Mythologie hausen in Dimmuborgir Elfen und Trolle. Der Name bedeutet übersetzt „dunkle Burgen“ und wenn ihr durch das mystische Lavafeld und die Überreste des Lavasees lauft, werdet ihr es für möglich halten, dass sich hinter dem nächsten Stein eine Elfe versteckt oder, dass eine besonders skurrile Felsformation einst ein Troll war, der es nicht rechtzeitig zurück geschafft hat und durch die Morgensonne zu Stein erstarrte. In Wirklichkeit war es natürlich die Lava, die durch ihre verschiedenen Strömungen Türme, Torbögen oder abstrakte Formationen erschuf. Wenn ihr einen Naturspaziergang bei einzigartiger Kulisse machen und vielleicht die ein oder andere Elfe sehen wollt, ist das eine absolute Empfehlung von mir.
Ganz in der Nähe liegt der Námafjall, der ein Bergrücken und aktiver Vulkan ist. Die Landschaft hier ist ganz anders, als alles, was wir zuvor auf der Reise gesehen haben. Blubbernde Schwefelquellen und qualmende Tümpel sorgen für eine magische, mystische Atmosphäre und auch wenn es auf Grund des Schwefels ganz schön unangenehm riecht, ist das einfach wundervoll anzusehen. Aufpassen solltetihr allerdings mit dem Boden – der ist total heiß, also fasst ihn nicht mit bloßen Händen an. Die Wärme spürt man nämlich selbst durch die Schuhe.
Námafjall liegt im Gebiet des Mývatn, dem sogenannten „Mückensee“. Im Sommer gibt es hier wohl riesige Mückenschwärme, die dafür sorgen, dass so viele Fische und Enten im See leben können. Als wir dort waren, haben wir allerdings keine Mücken gesehen, nur einige Fliegen. Die Landschaft, die hier von viel Grün geprägt ist, ist aber trotzdem total schön und einen Besuch kann ich euch nur empfehlen.
An einem Tag wollten wir uns einen ganz besonderen Wunsch erfüllen und mit einem SUV ins Hinterland fahren. Hier gibt es komplett unberührte Natur, keine festen Straßen und wenige bis keine Menschen. Wir hatten uns dafür extra einen SUV mit Hinterradantrieb gemietet und haben uns total darauf gefreut. Leider wurde uns gesagt, dass wir mit dem Auto nicht ins Hinterland fahren dürfen, da das zu gefährlich wäre und wir stecken bleiben könnten. Wenn ihr so etwas auch plant, mietet euch unbedingt einen Jeep! Ein bisschen durften wir das Hinterland dann aber doch erkunden, wenn auch nur auf den Schotterstraßen, die für PKWs frei zugänglich sind. Irgendwie fährt man hier durchs totale Nichts – Die karge Landschaft mit wenig Grün, aber dafür mit vielen Bergen und einigen Seen, ist erneut etwas ganz Neues und Einzigartiges, was wir so noch nicht auf unserer Reise erleben konnten. Außer ein paar Schafen haben wir auch tatsächlich niemanden angetroffen. Hier seid ihr wirklich total abgeschieden von allem!
Die „Vök Baths“ sind ein absoluter Tipp von mir – ich fand sie sogar noch schöner als die Blaue Lagune! Das Bad ist noch relativ neu und während es ebenfalls von der Natur selbst beheizt wird, ist das Wasser hier klar und ohne Schwefel. Es gibt verschiedene Becken mit Temperaturenzwischen 30 und 40°C, so dass ihr auch bei kaltem Wetter richtig angenehm baden und entspannen könnt. Im Wasser sind Steintische und -bänke und sogar eine Bar vorhanden, bei der ihr während ihr badet etwas zutrinken bestellen könnt. Es ist auch möglich im SeeUrriðavatnzu baden, der ca. 8-10°C Wassertemperatur hat. Ich habe mich tatsächlich ins eisige Wasser getraut, um eine Abkühlung von den heißen Pools zu bekommen.
Ich empfehle euch einen Besuch auf jeden Fall und würde euch außerdem raten, schon vormittags hinzugehen. Während es nachmittags gerade während der Hauptsaison schnell sehr voll sein kann, hatten wir, als das Bad um 11 Uhr aufmachte, die Becken fast für uns allein. Das hat es nochmal ganz besonders gemacht!
Falls ihr nun Lust bekommen habt, euch auch ins Land der Elfen und Trolle zu begeben, schaut doch mal bei unseren Gruppenreiseideen vorbei. Demnächst werde ich euch noch vom Rest der Reise berichten, damit ihr auch erfahren könnt, was ich im Westen Islands noch alles erleben konnte. Haltet also die Augen offen!
Bis bald zum dritten und letzten Teil meiner Island-Saga,
Johanna Kipp | Senior Vertriebsprofi für Skandinavien
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