
Im August ging es für meinen Freund und mich zwei Wochen lang nach Island. In dieser Zeit konnten wir einmal rund um die ganze Insel reisen und die atemberaubende Natur sowie die absolut beeindruckende Vielfalt der isländischen Landschaft kennenlernen. Kein Ort, den wir besuchten, war wie der nächste und ich bin nach wie vor begeistert, wenn ich an die Zeit zurück denke.
Unsere Reise begann in Reykjavik und dann umrundeten wir die Insel einmal komplett. In diesem ersten Teil der Blog-Reihe werde ich euch von meinen Highlights aus dem Nord-Westen erzählen – von Reykjavik bis Akureyri.
Ein Highlight stand schon ganz zu Beginn auf dem Programm: Ein Besuch der Blauen Lagune! Ein Freibad, das von der Natur selbst beheizt wird und seinem Namen alle Ehre macht, da das Wasser total hellblau ist – einfach beeindruckend. Die Blaue Lagune ist das ganze Jahr über geöffnet und egal wie kalt es draußen ist, das Wasser hat ca. 35-40 Grad Celsius. Natürlich ist es ein großer Touristenmagnet, deshalb würde ich euch raten, so wie wir, am Abend ins Wasser zu gehen, dann ist nämlich nicht ganz so viel los. Besonders gut hat mir die Bar im Wasser gefallen, an der ihr Getränke bestellen und diese beim Baden genießen könnt. Im Eintrittspreis ist neben einem Getränk auch eine Gesichtsmaske enthalten. Ihr merkt schon, ein Besuch verspricht Entspannung pur!
Von Reykjavik aus solltet ihr euch unbedingt auf einen Tagesausflug begeben, um den „Golden Circle“ zu erkunden. Dieser vereint die bedeutendsten isländischen Sehenswürdigkeiten miteinander – ein unvergessliches Erlebnis.
Der Þingvellir Nationalpark hat mich zuerst mit seiner Größe und Weitläufigkeit überrascht – ganze 237km² ist er groß und die Landschaft ist wunderschön.Trotz der kalten Temperaturen herrscht hier üppige Vegetation, aufgrund des Þingvallavatn Sees, in dem das Wasser besonders mineralreich ist. Der See sorgt dafür, dass Þingvellir über ein weltweit einzigartiges Ökosystem verfügt, in dem Birken und Weiden hervorragend wachsen und unzählige Fische leben können. Das Besondere: Die amerikanische und die europäische Kontinentalplatte treffen hier direkt aufeinander, was ihr an der Silfra-Spalte sehen könnt. Jedes Jahr verschieben sich die Platten um insgesamt ca. zwei Zentimeter und in den letzten 10.000 Jahren ist das Land auf beiden Seiten der Schlucht um 70 Meter auseinander gedriftet und der Talboden hat sich um ca. 40 Meter gesenkt. Das ist unfassbar eindrucksvoll!
Der Wasserfall Gullfoss wird auch „goldener Wasserfall“ genannt und ist Grund für den Namen „Golden Circle“. Er ist absolut atemberaubend: Die hellblauen Wassermassen schlängeln sich im Gletscherfluss Hvítá durch die beeindruckende Stein- und Wiesenlandschaft, ehe sie über zwei Stufen 32 Meter tief fallen und dann weiter durch den zerklüfteten Canyon fließen. Nicht um sonst wird Gullfoss als einer der weltweit schönsten Wasserfälle bezeichnet. Während ich die einmalige Landschaft bestaunte und unbeschreibliche Fotos machte, fühlte ich mich neben diesem Naturhighlight ganz klein. Es war unvergesslich!
Der letzte Teil des Golden Circles ist das Geothermalgebiet Haukadalur mit seinen unglaublichen Geysiren. Der „Große Geysir“ wurde im 13. Jahrhundert entdeckt und gilt damit als ältester seiner Art. Noch heute ist er gelegentlich aktiv, er bricht allerdings nur noch sehr unregelmäßig aus. Geysire entstehen dadurch, dass das Magma im Vulkangebiet unterirdisches Wasser auf weit über 100°C aufheizt, ohne dass es Platz hat sich auszudehnen. Wegen dieses Drucks schießt es durch ein Loch im Boden nach oben. Die genaue Funktionsweise war den Menschen lange ein Rätsel – erst im Jahr 1846 wurde eine wissenschaftliche Erklärung für das Naturphänomen entdeckt.
Doch egal, ob ihr wisst, wie genau ein Geysir funktioniert, wenn ihr davor steht und seht, wie das Wasser mit unglaublicher Wucht aus dem Boden empor schießt, werdet ihr einfach nur beeindruckt sein. Denn auch wenn der Große Geysir nicht mehr regelmäßig ausbricht, müsst ihr nicht darauf verzichten die Wasserfontainen hautnah zu erleben. Der Geysir Strokkur ist nämlich ganz in der Nähe und dieser bricht in regelmäßigen Abständen von ca. 10 Minuten aus. Wenn ihr die Möglichkeit habt euch das anzugucken, solltet ihr sie unbedingt nutzen!
Nach unserem Aufenthalt in der Hauptstadt ging es weiter in Richtung Norden. In Glaumbaer könnt ihr euch auf eine Reise in die Vergangenheit begeben und hautnah erleben, wie die Menschen Islands in vergangenen Jahrhunderten gelebt haben. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war die Torfrasenbauweise in Island weit verbreitet. Hier könnt ihr einen Bauernhof besuchen, der auf diese Art erbaut wurde. Es gibt viel zu erkunden – sechzehn verschiedene Zimmer, von Küche und Schlafstube über Gästezimmer bis hin zu Milchkammer, Schmiede und Brennstoffraum, können besucht werden. Während ihr durch die Zimmer geht, werdet ihr viel Neues lernen, über die Geschichte Islands und das Leben in einer früheren Zeit. Auch von außen sehen die Häuser in Glaumbaer einfach nur urig und toll aus, mit ihren komplett bewachsenen Dächern. Neben dem Museum könnt ihr auch das anliegende Café besuchen, bei dem ihr euch fühlen werdet, wie bei Oma im Wohnzimmer. Es ist super gemütlich, heimelig eingerichtet und alles ist in einem altertümlichen Stil gehalten – außerdem ist der selbstgebackene Kuchen köstlich.
Wenn ihr nach dieser Reise in die Vergangenheit ein bisschen Kontrastprogramm und ein futuristisches Gefühl haben wollt, kann ich euch eine Übernachtung im Hafnarstræti Hostel in Akureyrie mpfehlen. Die Idee der „Pod Hostels“ kommt aus Japan und ein „Pod“ ist ein ganz kleines Zimmer, das eigentlich nur aus einem Bett besteht. Diese sehr platzsparenden Schlafgelegenheiten sind in Tokyo weit verbreitet und erfreuen sich inzwischen auch in Europa immer größerer Popularität. Das Besondere im Hafnarstræti Hostel ist, dass alles in einer Art „Weltraum-Stil“ gehalten ist und in den Schlafkapseln fühlt ihr euch wie an Bord eines Raumschiffes. An den Seiten und an der Decke gibt es bunte Lichtröhren, die die Kapsel in blau-lila Licht tauchen und eine Art „Steuerzentrale“ mit denen ihr das Licht oder den eingebauten Fernseher bedienen könnt. Es gibt die Kapseln im Einzel- oder Doppelbett. Auf der Website könnt ihr euch anschauen, wie cool das aussieht!
Das Angebot wurde von Jung und Alt genutzt, es waren Familien mit Kindern, junge Erwachsene und auch einige Personen über 50 dort und allen schien es gut zu gefallen. Wenn ihr keine Platzangst habt, sondern auch mit etwas weniger Raum auskommt und stets etwas Neues erleben wollt, ist das Hafnarstræti Hostel genau das Richtige für euch!
Ich liebe Island und hoffe, dass ich euch hier einen ersten Eindruck geben konnte, der zeigt, warum mir das Land so ans Herz gewachsen ist. Wie bereits erwähnt habe ich bei meiner Rundreise viel mehr erlebt, als ich euch in einem einzigen Blogbeitrag erzählen könnte. Seid also gespannt auf meinen nächsten Beitrag, bei dem ich euch von noch mehr spannenden Erlebnissen erzählen werde.
Und wenn ihr schon jetzt Lust auf Island bekommen habt, dann schaut bei unseren vielfältigen Reiseideen für Gruppen vorbei und lasst euch inspirieren.
Bis bald im zweiten Teil meiner Island-Rundreise,
Johanna Kipp | Senior Vertriebsprofi für Skandinavien