Wenn man in Dänemark von Insel zu Insel hüpft,…


…dann kann man so einiges erleben! Eine Woche lang begab ich mich in diesem Herbst auf Rundreise durch die verschiedenen Städte und auf die unterschiedlichen Inseln des Landes. Wunderschöne Landschaft, malerische Orte und ganz viel Kultur – davon will ich euch heute berichten.

Meine Reise begann in Rømø, der Insel, die direkt über Sylt liegt und von Deutschland aus über eine Brücke mit dem Auto erreichbar ist. Bei Sturm und Regen kam ich im Hotel Kommandørgården an und machte es mir am ersten Abend erstmal drinnen gemütlich. In der Ferienanlage habt ihr ein eigenes kleines Hüttchen, das total schön eingerichtet ist und zudem gibt es einen Indoor- und einen Outdoor-Pool. Morgens wird euch ein köstliches, rustikales Frühstück, unter anderem mit Haferflocken und frischen Beeren geboten und nachmittags könnt ihr euch von der Kaffeetafel mit selbstgebackenem Kuchen bedienen. Alles in allem fand ich das Hotel wirklich super und kann es euch nur empfehlen!

Am nächsten Tag hatte sich das Wetter zum Glück etwas beruhigt und so konnte ich die Ruhe und Natur der Insel beim Walking genießen. Ich brauchte etwa eine halbe Stunde, und dann war ich an der Nordsee und konnte den tollen Ausblick aufs stürmische Meer genießen. Alle Leute, die ich auf dem Weg zum Strand oder dort traf, waren übrigens Deutsche, ihr könnt euch also super verständigen, ganz ohne Sprachbarrieren. Generell ist die Insel sehr ruhig und außer Ferienhäusern gibt es hier nicht viel – perfekt also um zur Ruhe zu kommen, die Natur zu genießen und zu entspannen.

Auf dem Weg zur Insel Fyn (Fünen) machte ich einen Stopp auf dem Festland, in Ribe – Dänemarks ältester Stadt! Ihre Geschichte geht zurück bis in die Wikingerzeit, denn schon zu Beginn des 8. Jahrhunderts wurde der Ort am Wasser als perfekter Handelsplatz und Ausgangspunkt für Beutezüge erkannt und seit dem existiert die Stadt. Der mittelalterliche Stadtkern ist noch immer gut erhalten und hier könnt ihr malerische Fachwerkhäuser bestaunen und euch über die gepflasterten Straßen auf den Weg zum Dom machen, der direkt im Mittelpunkt Ribes liegt. Der Dom zu Ribe wurde seit seinem Bau Mitte des 13. Jahrhunderts mehrfach umgebaut und ist heute Dänemarks einzige fünfschiffige Kirche und außerdem die älteste Domkirche des Landes. Der Turm des Doms reicht 52 Meter in die Höhe und kann für 20 DKK (ca. 2,70€) gemeinsam mit einem angrenzenden Dom-Museum besichtigt und bestiegen werden. Von oben habt ihr einen tollen Ausblick und könnt euch einen Überblick über die Stadt verschaffen. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Samstag von 11:00 bis16:00 Uhr, an Sonntagen öffnet die Kirche für Touristen erst um 12 Uhr (Stand 10/2019).

Weiter ging es dann auf die Insel Fyn, genauer gesagt nach Middelfart, wo ich ins Hotel Comwell eincheckte. Ganz anders als das letzte Hotel, richtet sich das Comwell vor allem an Geschäftsreisende und ist ein klasse Businesshotel. Überall gibt es Plätze, um im kostenfreien W-Lan mit dem Laptop zu arbeiten und dabei einen Kaffee oder ein Wasser zu trinken sowie zahlreiche Konferenzräume. Alles ist richtig schick eingerichtet und im Restaurant ist das Essen einfach köstlich, mit einem traumhaften Frühstücksbuffet, bei dem keine Wünsche offen bleiben. Ich kann klar sagen, dass es mein Lieblingshotel der Reise war!

Middelfart liegt am „kleinen Belt“, der Meerenge zwischen Jylland (Jütland) und Fyn (Fünen). Von hier aus führen zwei Brücken über den kleinen Belt, die Eisenbahnbrücke Lillebæltsbroen und die Autobahnbrücke Ny Lillebæltsbro und hier könnt ihr etwas ganz besonderes erleben – Bridge Walking über den kleinen Belt! Mit Seilen gesichert, klettert ihr in ca. 60 Metern Höhe übers Wasser. Während ein Guide euch etwas zur Architektur, Geschichte, dem Bau der Brücke und der Natur erzählt, spürt ihr den Wind im Gesicht und genießt die spektakuläre Aussicht!
Was ihr allerdings wissen müsst, ist, dass ihr keine Fotos machen könnt. Es ist nicht gestattet, lose Gegenstände mit zu nehmen, auch nicht Handy oder Kamera. Wirklich schade, wie ich finde.

Auf Fyn ging es für mich dann weiter, ins Inselinnere, wo ich einen kleinen Zwischenstopp in Odense machte. Die drittgrößte Stadt des Landes ist die Geburtsstadt von Hans Christian Andersen und hat mich mit ihrer unglaublich schönen Architektur verzaubert. Die meisten Häuser sind im typisch nordischen Stil mit rotem Backstein gehalten und an vielen Fassaden schlängeln sich Efeuranken empor. Weiterhin gibt es wunderschöne Fachwerkhäuser, die zum ganz besonderen Charme der Stadt beitragen.

Überall in der Stadt ist die Präsenz von Hans Christian Andersen und seinen Märchen zu spüren – ihr könnt euch zum Beispiel auf die Suche nach den Märchenskulpturen machen, die sich in ganz Odense verstecken. Findet den Däumling, „Des Kaisers neue Kleider“, den Zinnsoldat oder Hans Christian Andersen selbst, der auf einer Bank sitzt.

Auch Odense existiert schon seit der Wikingerzeit und da die Stadt so unglaublich viel Geschichte birgt, gibt es eine riesige Auswahl an Museen – ob Wikinger-, Eisenbahn-, Bunker– oder Kindermuseum, ob Informationen über das tägliche Leben im 20. Jahrhundert oder über das Leben von Hans Christian Andersen, hier findet sicher jeder das richtige Museum für die eigenen Interessen!

 

Die Insel Møn mit ihren 217 Quadratmetern und knapp zehntausend Einwohnern wird oft als „kleine Schwester“ der Insel Rügen bezeichnet. Die Landschaft erinnert auf jeden Fall an Rügen, mit ihren Dünen, endlosen Grünflächen und wunderschönen Stränden. Die Königin-Alexandrine-Brücke verbindet Møn mit Sjaelland und führt fast 750m lang übers Meer. Außerdem gilt sie offiziell als die schönste Brücke Dänemarks – das kann ich nur bestätigen! Sie sieht wirklich beeindruckend aus und ist ein grandioses Fotomotiv (vor allem bei schönerem Wetter).

Zu guter Letzt verbrachte ich auch noch ein wenig Zeit auf Falster und ganz nach dem Motto „das Beste kommt zum Schluss“ boten sich hier ein paar meiner absoluten Highlights. Das erste davon: Der atemberaubende Sandstrand in Marielyst. Strahlend weißer Sand soweit das Auge reicht und so gut wie keine andere Menschenseele… Außer einem Ehepaar mit Hund und mir war niemand unterwegs und es war einfach unbeschreiblich an so einem traumhaften Ort, ganz in Ruhe, nur umgeben von der Natur, zu sein. Schaut nur, wie schön es dort war!

Zu meinem nächsten Highlight machte ich mich zu Fuß auf den Weg – erst ging es ein ganzes Stück durch einen Wald und dann für einige Zeit über ein Feld. Schon hier war es einfach toll bei gutem Wetter durch die Natur zu laufen, die frische Luft in der Nase. Und dann, kurz vorm Meer, standen sie plötzlich vor mir – die Dodekalitten! Es ist ein bisschen wie das Stonehenge von Dänemark – ein Kreis von Steinen auf einer großen grünen Wiese. Allerdings handelt es sich hier um Steinskulpturen, an denen seit 2010 gearbeitet wird, und die ein einmaliges Kunstwerk bilden. Der Name kommt vom Wort „Dodekalit“, was „zwölf Steine“ bedeutet: zwölf Steinfiguren, die je 20-25 Tonnen wiegen und aus Granit gemeißelt sind, jede mit einem anderen Gesicht. Im Kunstwerk wird die Geschichte des Orts mit der Landschaft und Musik durch die Skulpturen vereint. Die Geschichte reicht ca. 7500 Jahre in die Vergangenheit zurück, als durch eine Naturkatastrophe eine sintflutartige Überschwemmung entstand, die zu einer Völkerwanderung führte. Die Dodekalitten porträtieren die Wanderer, die sich damals auf den Weg machten und ihre Kultur, Landwirtschaft und Gesellschaft mitbrachten. Schon damals spielte Musik eine wichtige Rolle im Leben der Menschen, weshalb zwischen den Statuen Musik erklingt. Die mystischen Klänge elektronischer Computermusik wurden von Wayne Siege extra für dieses Monument komponiert und sorgen für eine einmalige Stimmung. Wenn ihr die Möglichkeit habt, euch das einmal anzusehen, solltet ihr das unbedingt tun! Ganz in der Nähe befindet sich auch ein Parkplatz und ein Busbahnhof, falls ihr nicht zu Fuß anreist.

Alles in allem merkt ihr sicher, dass ich von meiner Zeit auf den dänischen Inseln ganz begeistert war. Ich kann es als Urlaubsziel absolut empfehlen und wenn ihr in Norddeutschland, in der Nähe von Dänemark wohnt, bietet es sich auch als Ziel für einen Kurzurlaub oder Wochenendtrip an! Schaut mal bei unseren Gruppenreiseangeboten vorbei – wir haben aucheine Reise, bei der ihr von Insel zu Insel „hüpfen“ könnt. Und wenn ihr noch mehr über Dänemark lesen wollt, könnt ihr das bei diesem Beitrag über den Westen des Landes tun.

Viel Spaß und bis bald,

Steffi Träger | Profi für Vertriebsinnendienst Nord