Brighton: Top 5 Tipps einer Auswanderin


Nach dem Abitur ging es mir, wie vielen jungen Menschen: Ich wollte erst mal aus allem raus kommen, das Bekannte hinter mir lassen und die Welt erkunden. Mich zog es nach England und für ein Jahr war ich dort Au Pair. Die Zeit war wirklich unvergesslich und hat mich sehr geprägt – vor allem, was meine Liebe zu Großbritannien angeht. Gewohnt habe ich bei einer Familie in der Nähe von Haywards Heath und an den Wochenenden konnte ich stets viel reisen, war oft in London und vor allem auch in der (für mich) schönsten Stadt Englands: In Brighton.

Nach dem Au Pair Jahr ging ich zunächst zurück nach Deutschland und fing mein Studium an, doch ich merkte schnell: Mein Herz hab ich in England gelassen. Und so kam es, dass ich meine Sachen packte und nach Brighton zog – eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Ich liebe es, an der University of Sussex zu studieren und ich liebe die Stadt. Als Auswanderin will ich euch nun meine Top 5 Gründe für einen Besuch in meiner Lieblingsstadt vorstellen!

1. Der Strand und Brighton Palace Pier

Brighton ist wie London, nur am Meer! Hier könnt ihr zugleich Großstadt- und Strandfeeling erleben und für mich ist diese Kombi echt unschlagbar. Sowohl für Gruppen, Einzelpersonen als auch für Familien mit Kindern ist es ein tolles Reiseziel. Die Stadt ist sehr kinderfreundlich mit vielen Spielplätzen, aber auch mit unglaublich vielen Cafés und Bars – typisch Studentenstadt, eben.

Eines der berühmtesten Wahrzeichen der Stadt ist der Brighton Pier – ein absolutes Muss, wenn ihr zu Besuch seid. Gut 500 Meter lang reicht der Steg ins Wasser hinaus und ist heute eine Art Vergnügungspark mit zahlreichen Fahrgeschäften. Vor allem Kinder und Junggebliebene kommen hier auf ihre Kosten und können einen witzigen Nachmittag erleben, samt Achterbahn, Autoscooter oder Geisterbahn.

Wenn ihr am Pier hungrig werdet, habt ihr einiges an Auswahl: An kleinen Buden werden Donuts, Milchshakes oder Fish and Chips verkauft. Falls ihr euch hier oder an einem der vielen kleinen Fish and Chips Shops am Strand etwas kauft, solltet ihr auf die Möwen aufpassen! Am besten ihr verzehrt nichts direkt am Strand, da die Vögel immer darauf aus sind euer Essen zu stibitzen – und Pommes lieben sie besonders!

2. Brighton – Hauptstadt der Hipster, Toleranz und Nachhaltigkeit

Was mich an Brighton so begeistert ist einfach die Weltoffenheit und Toleranz, die von der Stadt ausgeht. In ganz England ist dies der einzige Kreis, in dem ein Abgeordneter der Umweltpartei ins Parlament gewählt wurde, und Umweltschutz und Nachhaltigkeit werden groß geschrieben. Dies wird deutlich durch die vielen Second Hand Läden, sowie eigenständige Unternehmen, die nachhaltig arbeiten, und der großen Auswahl von vegetarischen und veganen Restaurants. Eines meiner Lieblings-Lables ist Lucy and Yak, die faire Mode herstellen. Ihr Style ist typisch für Brighton und die Philosophie des Unternehmens gefällt mir unglaublich gut. Sie verkaufen ihre Mode online und in einem kleinen Shop in der Stadt, bei dem ich euch einen Besuch nur empfehlen kann.

Bei einer Walking Tour könnt ihr euch einen Überblick der ganzen Stadt verschaffen. Ich habe zuvor bei einer Tour mitgemacht, die vom Pavillon aus durch die Lanes und die Innenstadt und letztendlich bis zum Strand geführt hat. Bei diesen Führungen könnt ihr viele spannende Informationen über die Geschichte der Stadt erfahren, oft wird auch auf den besonderen Stellenwert der LGBT+ Geschichte in Brighton eingegangen. Schon in 1923 fanden hier (geheime) gleichgeschlechtliche Ehen statt und bis heute gibt es jedes Jahr die Brighton Pride, die größte Pride Parade in ganz Großbritannien, die als riesiges Festival zahlreiche Weltstars in die Stadt holt. Doch nicht nur während der Pride wird hier Vielfalt gefeiert – ganze Jahr über könnt ihr an jeder Ecke Regenbogen-Flaggen sehen 🙂

3. The Lanes

Alternativ, weltoffen, tolerant – kein Wunder, dass Brighton zur „Most Hipster City“ der ganzen Welt gewählt wurde. Ganz besonders bekommt man dieses Feeling in The Lanes mit. In den kleinen, engen Gassen in der Mitte der Stadt wimmelt es nur so von kleinen Indie-Läden, Cafés, Plattenläden, Antiquitäten- und Vintage-Geschäften. Wenn ihr die Gassen entlang schlendert, solltet ihr die Atmosphäre einfach in euch aufsaugen. Oft habt ihr das Glück, dass talentierte Straßenmusiker ein paar Lieder spielen und ihr ihnen zuhören könnt, während ihr in einem der gemütlichen Cafés zur Ruhe kommt.

Besonders kann ich euch dafür That Little Tea Shop In The Lanes empfehlen. Bei einem Englandurlaub ist eine traditionelle Tea Time ein Muss und dieser süße, kleine Laden ist dafür einfach perfekt. Zu einer kleinen Kanne Tee bekommt ihr hier Sandwiches sowie klassische Scones mit Marmelade und Sahne… ganz typisch britisch!

4. Royal Pavilion

Der Royal Pavilion sieht nicht nur absolut beeindruckend aus und erinnert an einen Palast aus Tausend und einer Nacht, sondern hilft euch auch dabei, die Geschichte Brightons besser kennen zu lernen. Erbaut wurde das von chinesischen und indischen Künsten inspirierte Gebäude von König George IV, der Prunk und Statussymbole liebte. Die Führungen durch den Pavillion werden auch auf deutsch angeboten und sind super interessant. Es gibt zahlreiche Räume, die ihr besichtigen könnt, zum Beispiel den Saloon, mit seinen bunten Teppichen, einem riesigen „Drachenkronleuchter“ und strahlend rot-goldenen Vorhängen.

George IV ließ direkt neben dem Pavillion einen Stallkomplex für über sechzig Pferde erbauen, der eher an einen eigenen kleinen Palast erinnert. Heute ist das Gebäude, das mit einer hohen, eindrucksvollen Glaskuppel überzogen ist, als Brighton Dome bekannt und wird als Konzert-Location der besonderen Art genutzt. Angrenzend daran befindet sich auch das Brighton Museum & Art Gallery, in dem es ständig wechselnde, spannende Ausstellungen gibt. Der Eintritt ist, gerade für Studenten, sehr günstig und ich kann euch einen Besuch auf jeden Fall empfehlen.

5. Englische und Internationale Küche

Wenn ihr die kulinarischen Traditionen des Landes noch ein bisschen besser kennen lernen möchtet, könnt ihr ein typisches Roast Dinner probieren. Traditioneller Weise gibt es beim „Sunday Roast“ Roast Beef, Bratensoße und einige Beilagen wie Kartoffeln, Gemüse oder Yorkshire Puddings. An Sonntagen findet ihr ein derartiges Angebot in fast jedem Pub – oftmals auch in vegetarischer und veganer Variante, wie zum Beispiel im Brunswick Pub. Das Nut Roast dort ist unglaublich lecker, knusprig, mit köstlichen Beilagen und vegan… eine absolute Empfehlung!

Purezza ist die erste vegane Pizzeria, die in 2015 in England eröffnet wurde und seit Jahren wird hier daran gearbeitet die klassische traditionell-italienische Küche komplett pflanzlich umzugestalten – das Ergebnis kann sich definitiv sehen und natürlich schmecken lassen. Egal ob traditionell als Margherita oder innovativ mit Trüffeln und Tofu, die Pizzen sind unglaublich lecker und werden euch sicher begeistern, ganz gleich ob ihr für gewöhnlich mit oder ohne Fleisch esst. Als besonderes Highlight wird auch eine Oreo Pizza zum Nachtisch angeboten und Schüler und Studenten bekommen 10% Rabatt! 🙂

Insgesamt kann ich jedem, der nach England reist, einen Besuch in Brighton nur ans Herz legen. Die Atmosphäre ist einfach einmalig und die Stadt hat noch viel mehr zu bieten, als das, was ich in diesem Beitrag nennen konnte.

Falls ihr Lust bekommen habt, nach England zu reisen, schaut gerne bei den Gruppenreisenangeboten von SERVICE REISEN vorbei.

Viel Spaß,

Miriam Hiersch