Amsterdam & Meer


Eins war mir klar: Ein Städtetrip muss dieses Jahr unbedingt noch einmal sein. Gesagt, getan. Und so ging es Ende September ins kühle, durchwachsene Amsterdam.

Die Entscheidung für Amsterdam viel relativ leicht, denn ein großer Pluspunkt war definitiv die Nähe zum Meer. Städtetrip und Meer in einem Urlaub? Das klingt perfekt!

Da in Amsterdam die Parkplätze rar und teuer sind, war uns der Aufwand selbst mit dem Auto zu fahren, zu groß. Zufällig habe ich vorher recht kurzfristig günstige Flüge von Lufthansa ab Frankfurt nach Amsterdam Schiphol gefunden. Obwohl der Flughafen etwas außerhalb liegt, ist er gut an die öffentlichen Verkehrsmittel angeschlossen. Rückblickend kann ich sagen, dass die Anreise mit dem Flugzeug eindeutig die bessere und entspanntere Wahl war. Ging alles super easy!

Von Zuhause aus hatte ich mich schon informiert, wie man in Amsterdam am einfachsten von A nach B kommt und bin dabei auf das Amsterdam Travel Ticket und Amsterdam Region Ticket gestoßen. Da uns aber natürlich schon von Anfang an klar war, dass wir einen Ausflug ans Meer machen wollen, haben wir uns für das 3-Tages Amsterdam Region Ticket entschieden. Wie der Name schon sagt, kann man damit im Vergleich zum normalen Amsterdam Travel Ticket, nicht nur in Amsterdam unbegrenzt Bus und Bahn fahren, sondern auch in der Region drumherum und die ist ziemlich groß. Wirklich praktisch und einfach!

Da es bei unserer Ankunft im Hotel schon relativ spät war, haben wir uns direkt dazu entschieden zum Abendessen in die Foodhallen zu fahren. Foodhallen sind etwas Großartiges, denn in einer großen Halle befinden sich viele unterschiedliche Stände und Buden mit Gerichten und Desserts aus allen möglichen Ländern, sodass man sich durchaus einmal durchprobieren kann. 😉 Am Wochenende kann es dort sehr voll werden, weshalb man teilweise auch etwas länger auf einen Platz zum Essen warten muss. Das Tolle ist aber, dass freitags und samstags ein lokaler DJ live auflegt, wodurch die eventuelle Wartezeit bestens überbrückt wird. Das Ganze nennt sich „Beats & Bites“ – ziemlich passend, oder?

Da es bereits unser zweites Mal in Amsterdam war und wir auch keine sonderlich großen Fans von dem typischen Sightseeingprogramm sind, stand am nächsten Morgen unser eigenes, individuelles Sightseeing auf dem Plan. Wir sind den ganzen Vormittag an den weltberühmten Amsterdamer Grachten entlang geschlendert, haben die alten, wunderschönen Häuserfassaden bewundert und die kleinen Seitengassen ausgekundschaftet. Am Mittag haben wir uns für den kleinen Hunger zwischendurch eine Portion Kibbeling, die holländische Variante von Fish and Chips, und eine Portion Calamari im The Seafood Shop in der Leidsestraat gekauft (super lecker!), uns eine freie Bank direkt an den Grachten gesucht und beim Essen das bunte Treiben der Menschen beobachtet.

Wenn ihr genau wie ich ein Fan von Streetart seid, kann ich euch das Moco Museum (Modern Contemporary) ans Herz legen. Es befindet sich in der Villa Alsberg auf dem Museumsplein in direkter Nähe zum Rijksmuseum und dem Van Gogh Museum. Das Museum bietet einem vorwiegend jungen Publikum Zugang zu Werken aus Privatsammlungen. Bis zum 15. Januar könnt ihr euch dort noch eine Ausstellung der weltberühmten und gesellschaftskritischen Kunstwerke von Banksy anschauen. Neben Banksy gab es dort auch schon Ausstellungen von Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Basquiat. Es lohnt sich also definitiv regelmäßig reinzuschauen!

Unser Highlight der Reise war aber auf jeden Fall der Ausflug ans Meer. Wir hatten Glück, dass das Wetter einigermaßen mitgespielt und es nicht geregnet hat. Dick eingepackt, denn im Vergleich zu Mittelhessen war es dort wirklich sehr kalt und durchwachsen, und mit Schirm gewappnet, haben wir dann am späten Nachmittag unsere Reise von der Amsterdam Centraal Station nach Zandvoort ans Meer gestartet. Wir hatten bereits einen Tag vorher in einem Strandlokal einen Tisch für das Abendessen reserviert, was ich euch auf jeden Fall empfehle. Das Lokal heißt „Hippie Fish“ und der Name ist Programm. Es liegt etwas außerhalb der Haupttouristenpromenade direkt am Strand mit Blick auf das Meer, sodass man beim Essen den Sonnenuntergang beobachten kann. Das besonders Schöne an dem Restaurant ist nicht nur die perfekte Strandlage, sondern auch die wunderschöne Inneneinrichtung in durchweg natürlichen Farben und Materialien, wie beispielsweise Holz oder Bast sowie viel Grün durch Pflanzen und eine einfach rundum liebevolle Deko. Eine gemütliche Warteecke mit Sofas und vielen Kissen befindet sich im hinteren Teil des Restaurants. Dort brennt auch ein offenes Feuer in einem Kamin, sodass es auch im Winter wohlig warm ist. Die Gerichte bieten hauptsächlich alles, was das Meer zu bieten hat, wie Languste, Muscheln, Oktopus oder verschiedenste Fischsorten. Aber auch orientalische Gerichte werden angeboten, wie beispielsweise „Muhammara“, ein Paprika-Dip aus der syrischen Küche, den wir uns als Vorspeise bestellt haben. Richtig lecker!

Zandvoort erreicht man bereits nach einer 30-minütigen Fahrt mit der Bahn, deswegen kann ich euch nur ans Herz legen bei eurem nächsten Besuch in Amsterdam einen Abstecher ans Meer zu machen und vielleicht habt ihr ja auch Lust mal im Hippie Fish vorbei zuschauen. 🙂

Bis bald,

Chiara Pfeiffer | Grafik