Mallorca geht immer!


Mit meinem Mann und meinen beiden Kindern fahre ich jetzt schon seit bestimmt sechs Jahren immer wieder nach Mallorca in den Urlaub. Die spanische Insel im Mittelmeer wird im Volksmund nicht umsonst auch als das 17. deutsche Bundesland bezeichnet und erfreut sich allseits großer Beliebtheit. Warum genau es mich und meine Familie jedes Jahr wieder dorthin zieht, das möchte ich euch heute verraten:

Bei unserem Besuch im letzten Jahr haben wir in dem kleinen Ort Cala Millor im Nord-Osten der Insel gewohnt. Besonders, wenn ihr mit Kindern unterwegs seid, sind die Strände hier – insbesondere der in Alcúdia – perfekt geeignet, denn sie fallen sehr flach ab, sodass man etliche Meter weit ins Wasser gehen kann, ohne dass einem das Wasser direkt bis zum Hals steht. Cala Millor ist definitiv ein Touristenort und in der Sommerzeit auch sehr überlaufen. Wir fahren deshalb immer für 10 bis 14 Tage in den Herbstferien und können das auch sehr empfehlen. Für einige von euch mag sich das jetzt komisch anhören, aber wir suchen uns meist ein Hotel, das etwas am Stadtrand und nicht direkt am Meer gelegen ist. So müssen wir jeden Tag ein Stück zum Strand oder in den Ortskern laufen und verzichten im Urlaub nicht ganz auf Bewegung! Gerne machen wir auch einen Spaziergang in den Nachbarort Sa Coma, der circa vier bis fünf Kilometer entfernt ist. Als kleinen Bonus sind die Kinder nach so einem Ausflug auch müde und freuen sich auf den Mittagsschlaf. 😉

Nur weil man jedes Jahr auf die gleiche Insel reist, heißt das noch lange nicht, dass der Urlaub eintönig ist. Mallorca ist so groß, dass wir immer wieder aufs Neue Ausflugsziele entdecken, die uns vorher noch unbekannt waren. Unser persönliches Highlight aus dem letzten Herbst war die Reise auf das Cap de Formentor. Dabei handelt es sich um einen Aussichtspunkt am nördlichsten Ende der Insel. Bei gutem Wetter könnt ihr sogar bis zur Nachbarinsel Menorca gucken! Aber auch bei nur halb so guter Sicht ist der Ausblick toll. 🙂 Bei so einer Weite und soviel Meer kommt man richtig ins Schwärmen! Für ungeübte Autofahrer ist die kurvenreiche und oft sehr enge Fahrt dorthin allerdings nur bedingt geeignet, für Busse würde ich sie nicht empfehlen, da es, am Ziel angelangt, keine Wendemöglichkeit gibt.

Die zweite große Sehenswürdigkeit, die wir erkundet haben, waren die Drachenhöhlen, auf Spanisch auch „Cuevas del Drach“ oder auf Katalanisch „Coves del Drac“ genannt. Das Tropfsteinhöhlensystem in der Nähe des Ortes Porto Christo ist einfach riesig! Neben sechs kleineren, befindet sich hier der größte unterirdische See ganz Europas. Bei einer Führung von circa 45 Minuten, könnt ihr alles Wissenswerte über die Entstehung der Tropfsteinhöhlen sowie Stalatiten und Stalagmiten erfahren. Wir hatten wohl etwas Pech, denn unser Guide hatte nicht gerade die kräftigste Stimme und sobald man sich nicht in der ersten Reihe aufhielt, konnte man vieles nicht verstehen. So hieß es also: „Ohren spitzen!“ Zum Abschluss des Besuchs gab es dann ein unterirdisches Konzert. Die Tribüne ist vor einem der Seen aufgebaut und aus allen Richtungen kommen kleine Boote mit Musikern samt Instrument auf die „Bühne“ gefahren. Durch die Art, in der die Strukturen der Höhlen den Klang zurückhallen lassen, ergibt sich ein ganz besonderes Klangerlebnis. Meiner Meinung nach sind die Drachenhöhlen zwar definitiv ein Erlebnis wert, einen zweiten Besuch dort finde ich allerdings nicht nötig.

Der letzte unserer Ausflüge, für die wir uns übrigens immer für ein paar Tage einen Mietwagen besorgen, hat uns nach Palma geführt. Die Hauptstadt der Insel lässt sich nur schwer mit den kleineren touristischen Orten vergleichen: Auf der Straße sieht man viele Einheimische, denn hier wird nicht nur zur Touristensaison gearbeitet, sondern das ganze Jahr über gelebt! Neben den typischen Sehenswürdigkeiten wie der Kathedrale, dem Palast und der „Placa Major“ haben wir den Tag auf den Spuren von Goodbye Deutschland begangen. Mein Mann ist ein totaler Fan der Sendung und so durfte ein Besuch im „Crazy-Currywurst-Haus“ von Auswanderer Patrick Lorenz nicht fehlen. Direkt gegenüber hatte dann auch noch Melanie Müller ihren Wurststand „Grillmüller“ eröffnet, sodass wir da natürlich auch mal einen Blick riskiert haben. 😉 Die Wurst war allerdings nur ein kleiner Snack für uns, denn zum Mittagessen haben wir es uns mit typischen spanischen Tapas in der Bar Lennox, direkt gegenüber von der Kathedrale, gut gehen lassen. Neben geröstetem Brot mit viel Aioli-Dip, von dem wir immer direkt Nachschub bekamen, sobald der Boden der Schale sichtbar war, gab es eine spanische Wurstplatte, mit Chorizo und Serrano-Schinken und grünen Paprikas gefüllt mit Frischkäse. Zum ersten Mal habe ich dieses Jahr übrigens auch die süße Variante des Anislikörs „Hierbas“ probiert. Auch den kann ich nur empfehlen, denn er war sehr lecker. Die zwei anderen Varianten, die es in trocken und halbtrocken gibt, stehen dann für dieses Jahr auf dem Programm.

Für uns ist Mallorca schon ein Stück Heimat geworden. Traditionen entwickeln sich schnell und ruck-zuck erwischt man sich selbst dabei, wie man zuhause im Alltagsstress den tollen weitläufigen Sandstrand von Alcúdia vor Augen hat oder sich darauf freut, den indischen Inhaber eines kleinen Sporartikel-Geschäfts, den man über die Jahre ins Herz geschlossen hat, wieder zu sehen. Sogar unser Sohn, der sonst nie von zuhause weg möchte, hat mich letzten Herbst gefragt: „Mama müssen wir schon wieder nachhause?“. Es steht also fest: Wir kommen wieder! Dann möchten wir gerne das sogenannte Tor zum Paradies erkunden, das sieht auf Bildern einfach klasse aus! Ein großer Fels formt einen Bogen und von weißem Sandstrand kann man ins tiefblaue Meer schauen. Wenn der Ort hält was er verspricht, dann trägt er den Namen zu Recht – mehr dazu dann im nächsten Jahr!

Wenn ihr nun auch Lust habt Mallorca (mal wieder) zu bereisen oder versteckte Ecken zu entdecken, dann schaut doch mal bei diesen Reiseideen vorbei. Passenderweise nennt sie sich „Mallorca geht immer“ – genau mein Motto! 😉

Bis bald,

Pam Schneider | Länderprofi für MENA