Die Niederlande – 4 Städte in 3 Tagen


Mitte Mai und allerschönstes Frühlingswetter – das müssen wir für einen Ausflug nutzen! In aller Frühe sind wir also ins Auto gestiegen und losgefahren. In die Niederlande ist man zum Glück nicht lange unterwegs, deshalb waren wir in kurzer Zeit auch schon an unserem ersten Ziel angekommen: Amsterdam.

Die einfache und unkomplizierte Art, wie man in Amsterdam von A nach B kommt, hat mich sofort begeistert. Unser Auto haben wir einfach am Hotel stehen gelassen, das leider ein bisschen außerhalb gelegen war, dafür gab es aber die Möglichkeit, sich von dort mit einem kostenlosen Shuttle Service bis zum Amsterdamer Flughafen bringen zu lassen. Mit dem Zug sind wir dann vom Flughafen bis an den Hauptbahnhof gefahren und waren auch schon mittendrin im Getümmel. Sobald man aus dem Hauptbahnhof herauskommt, muss man aber erstmal aufpassen, dass man nicht von Fahrrädern umgefahren wird, denn die sind hier wirklich überall. Einen richtigen Plan, was wir uns alles anschauen wollten, hatten wir eigentlich nicht. Viele Freunde und Bekannte hatten uns empfohlen, dass man Amsterdam am besten dann erleben kann, wenn man sich einfach mitten rein stürzt. Auch ich würde diesen Tipp immer wieder an Freunde weitergeben: lauft einfach vom Bahnhof in Richtung Heineken-Brauerei. So sind wir circa 10 km quer durch die ganze Stadt gewandert und haben auf dieser natürlich doch etwas längeren Strecke so einige Wahrzeichen  entdecken können.

Die beiden Highlights unserer Tour durch Amsterdam waren für mich der Platz Dam und das Wachsfigurenkabinett. Der Platz Dam ist Amsterdams bekanntester Stadtplatz. Hier befindet sich auch der königliche Palast, der eigentlich einmal als Rathaus errichtet wurde und nun von der Königsfamilie für Repräsentationszwecke genutzt wird. Außerdem befindet sich hier die Liebfrauenkirche, die auch als „Neue Kirche“ bekannt ist und das niederländische Nationalmonument. Auf dem Platz und auch in den Straßen rund um ihn herum finden sich unzählige kleine Cafés und Restaurants, in denen ihr nicht nur Touristen, sondern auch viele Einheimische sehen werdet und den niederländischen Alltag hautnah miterleben könnt. Ganz im Gegensatz zu diesem einmaligen Platz, gibt es Standorte des Wachsfigurenkabinetts „Madame Tussauds“ in vielen verschiedenen Städten. Da ich allerdings noch nie in einem war, wollte ich mir diese Möglichkeiten nicht entgehen lassen. Ich hatte allerdings nicht damit gerechnet, Wachsfiguren der Comic-Charaktere von „Marvel“ im Kabinett zu sehen. Schon allein deshalb hat sich der Besuch dort auf jeden Fall gelohnt.

Nach unserem Besuch in Amsterdam ging es auch schon direkt auf zum zweiten Halt unseres Ausflugs. Ab nach Den Haag! Auch hier ist man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln super angebunden. Da wir mit dem PKW nicht in die Innenstadt fahren wollten, haben wir uns einen Parkplatz etwas außerhalb gesucht, hier konnten wir kostenlos parken und sind mit der Tram ins Stadtzentrum gefahren. 3 Euro für eine Tageskarte finde ich preislich vollkommen in Ordnung – da kann man wirklich nicht meckern.

Obwohl die meisten Den Haag wahrscheinlich mit dem Internationalen Gerichts- und Strafgerichtshof oder dem Sitz des niederländischen Königshauses in Verbindung bringen, wollten wir den sonnigen Samstag viel lieber nutzen, um den Strand von Den Haag zu erkunden. Genauer gesagt haben wir uns für den Strand im Stadtteil Scheveningen entschieden. Das Besondere ist hier der Pier, der nach einer großen Renovierung erst im Sommer 2015 wiedereröffnet wurde. Neben vielen Ständen für Getränke und Snacks auf die Hand darf ein Souvenirladen natürlich nicht fehlen. Das neue Kennzeichen des Piers, das im August 2016 fertiggestellt wurde und den Pier nun schon von weitem erkennen lässt, ist das Riesenrad. 40 Meter ist es hoch und bietet einen tollen Ausblick über das Meer und über ganz Den Haag. Aber das ist noch nicht alles, ihr könnt euch am Strand von Scheveningen zu einem Bungee Sprung trauen oder – falls euch das dann doch ein bisschen zu viel Action ist – an einer riesigen Seilbahn vom Bungee Sprung Turm zurück zum Strand rutschen.

Nach unserem halben Tag am Strand haben wir uns dann in der dritten Stadt, die wir besucht haben, noch einmal für ein Kontrastprogramm entschieden, denn Rotterdam haben wir auf dem Fahrrad erkundet. Wie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hatten wir auch mit der Fahrradvermietung keinerlei Probleme – was im Land des Fahrrads auch nicht wirklich verwunderlich ist, denn hier vermietet so gut wie jedes Hotel eigene Fahrräder. Auch preislich konnten wir uns wieder nicht beklagen, denn für drei Stunden mussten wir pro Rad nur 8 Euro investieren. Faszinierend ist auf jeden Fall, dass es so wahnsinnig viele Fahrradwege mit eigenen Fahrradampeln in den Niederlanden gibt. Außerdem hat man als Radfahrer auch sehr oft Vorfahrt vor den Autos. Nach drei Stunden Fahrradtour durch die Stadt, bei der wir uns das Viertel Katendrecht, den alten Hafen an der Erasmusbrücke und den neuen Hafen ausgiebig angeschaut hatten, sind wir dann aber auch todmüde ins Bett gefallen.

Bevor wir uns am Sonntagnachmittag wieder auf den Heimweg machen mussten, haben wir noch die Stadt Gouda erkundet. Die Atmosphäre in Gouda war natürlich eine ganz andere als in den größeren Städten der Niederlande. Besonders die Hintergassen, um die Kirche des Orts herum, haben mir besonders gut gefallen, denn dort gab es ganz versteckt kleine, gemütliche Restaurants. Mein persönliches Highlight war definitiv der Markt. Hier gab es eine riesige Auswahl an Obst, Gemüse, Wurst und Käse aber natürlich auch Blumen. Somit ist der Markt auch der perfekte Ort, um Mitbringsel für die Lieben zu Hause einzukaufen. Obwohl es zahlreiche verschiedene Käsesorten vom Wasabi-Käse, über Heineken-Käse bis hin zu Gummibärchen-Käse gab – ich hab mich übrigens sehr wohl getraut, diese Sorten zu probieren – habe ich mich dann als Mitbringsel doch lieber für den klassischen Gouda entschieden.

Obwohl wir gar nicht weit von zu Hause weg waren, konnten wir in nur drei Tagen viele neue Eindrücke sammeln – manchmal muss man sich eben gar nicht zehn Stunden in den Flieger setzen, um etwas Neues zu entdecken.

Bis bald

Sergej Schiwe | Profi für IT-Support