Sagrada Família – prächtigste Baustelle der Welt


Kein Bauwerk steht mehr für Barcelona als die Sagrada Família. Das noch unvollendete Werk Antoni Gaudís ist unserer Meinung nach ein absolutes Muss, wenn ihr die Hauptstadt Kataloniens besucht. Aktuell ist die Fertigstellung, nach 144 Jahren Bauzeit, für 2026 geplant, wenn sich der Todestag von Antoni Gaudí zum 100. Mal jährt. Auch wenn noch an vielen Stellen gebaut wird, ist die Sagrada schon jetzt unglaublich beeindruckend – aber in vollendeter Pracht muss sie gigantisch sein! Der noch vollständig fehlende Hauptturm wird ca. 172,5 m hoch und wird den bisher höchsten Kirchturm der Welt vom Ulmer Münster um etwa 11 m überragen. Die Eintrittspreise haben uns erst einmal abgeschreckt, aber da unsere Neugier doch sehr groß war, haben wir sie in Kauf genommen. Gaudís Meisterwerk, an dem er selbst noch 45 Jahre mitgewirkt hat, zieht Millionen von Besuchern an und die Schlange am Ticketschalter wird schnell endlos lang. Wir empfehlen deshalb jedem, sich vorab für eine Besuchszeit zu entscheiden und die Karten online zu kaufen. So vermeidet ihr das Anstehen an den Kassen und eine lange Wartezeit im Anschluss, da man vor Ort meistens nur Karten für den Einlass in zwei Stunden kaufen kann. 

Wer die Basilika zum ersten Mal besucht, sollte sich auf jeden Fall eine Führung oder den Audio-Guide gönnen, damit ihr die vielen Ideen Gaudís versteht und in dem Bauwerk wiederfindet. Es gibt unzählige kleine Details an den Fassaden, die wir ohne den Audio-Guide sicher übersehen hätten – teilweise haben wir sogar einen Wettbewerb daraus gemacht, wer bestimmte Figuren als erstes entdeckt 🙂

Im Inneren hat uns sofort die unglaubliche Deckenkonstruktion in ihren Bann gezogen. Die verschieden farbigen Säulen sollen Bäume darstellen, die sich oben zu einem Blätterdach verzweigen. Durch den raffinierten Einsatz von Licht bekommen die vielen feinen Verzierungen richtig Dimension und kommen so unglaublich gut zur Geltung. Richtig umgehauen haben uns die farbenfrohen Kirchenfenster! Wenn die Sonne durch die bunten Glasfenster strahlt und das Kircheninnere in warme Farben getaucht wird, sieht es einfach magisch aus! Wir konnten uns gar nicht an den intensiven Farben der abstrakten Motive satt sehen. Gut, dass wir beim Kauf der Tickets für die Turmbesteigung 1,5 Stunden für die Kirchenbesichtigung eingeplant hatten. Denn, wie schon beim Eintritt in die Basilika selbst, müsst ihr euch für eine bestimmte Zeit entscheiden. So wird ein zu großes Gedränge verhindert, was in unserem Fall auch super geklappt hat.

Wer Barcelona von den Türmen der Sagrada überblicken möchte, muss sich beim Buchen eine Kirchen-Seite aussuchen – entweder die „Nativity facade“ (Fassade der Geburt im Nordosten) oder die „Passion facade“ (Fassade des Leidenswegs im Südwesten). Wir haben uns aufgrund von online Reviews für die Nativity Seite entschieden, aber ob es wirklich die bessere war, können wir euch jetzt natürlich nicht beantworten. Hoch geht es mit dem Aufzug und schon kurz nach dem Aussteigen stehen wir auf der kleinen Brücke, die zwei der momentan acht Türme miteinander verbindet. Die Aussicht auf die Stadt ist gut, aber total umgehauen hat es uns ehrlich gesagt nicht. Wenn die Basilika irgendwann vollendet ist, kann man sicher tolle Verzierungen sehen, aber solange noch der Großteil des Daches eine Baustelle ist, wäre die Turmbesteigung für uns kein Muss. Der Weg nach unten führt über eine schmale Treppe. Wer körperlich eingeschränkt ist, kann aber auch wieder mit dem Aufzug runter fahren. Wir hatten das Glück, dass kaum etwas los war, so konnten wir immer wieder auf der Treppe anhalten und einen Blick nach draußen werfen, ohne dass wir Leute hinter uns aufgehalten hätten.

Dann drehten wir eine letzte Runde durch den Innenraum und schossen noch ein paar Bilder. Anschließend solltet ihr auf jeden Fall noch in die beiden Parks zur Linken und Rechten der Sagrada gehen. Um den Besuch ausklingen zu lassen, empfehlen wir ein kleines Picknick auf einer der Bänke mit Blick auf die Basilika 🙂

 

Liebe Grüße, Andreas Kandzia | Profi für Osteuropa und Sabine Pasch | Profi für Grafik