Nicht von dieser Welt


Die wilde Weite Namibias.

Wer so fotobegeistert ist wie ich, sollte unbedingt einmal nach Namibia reisen. Die eindrucksvollen und total unterschiedlichen Landschaftsformen in diesen unglaublichen Lichtverhältnissen lassen einen nie mehr los. Wenn man dann noch zwei Freunde findet, die nicht nur Offroad-Erfahrung haben, sondern auch 1a mit einem GPS umgehen können, steht einer absolut fantastischen Reise, durch eines der spektakulärsten Länder Afrikas, nichts mehr im Wege.

Auf den ersten Blick ist Namibia nicht besonders abenteuerlich – sehr geordnet und wegen seiner kolonialen Vergangenheit immer noch sehr deutsch. Man kann diese Reise (wirklich!) problemlos als Selbstfahrertour im Mietwagen antreten. Es hängt dann einfach nur an den persönlichen Vorlieben, was man sich ansieht und vor allem, welchen Weg man dahin nimmt. Die Straßen sind zum größten Teil Schotterpisten und von „meist unbefestigt“ bis „eigentlich nicht vorhanden“ ist alles dabei. Man tut also gut daran, einen guten Geländewagen zu mieten und wer mit wenig Komfort auskommt, bucht die entsprechende Ausrüstung samt Dachzelt gleich mit. Ganz wichtig dabei ist – hab ich von den Jungs gelernt – natürlich ein Kühlschrank fürs kalte Bier. Da die Entfernungen oft sehr groß sind, ist der Bedarf an Benzin nicht zu unterschätzen. Hier lautet die Devise: „Getankt wird an jeder Tankstelle, an der man vorbeikommt – egal, was noch im Tank ist.“ Wir sind insgesamt 8128 Kilometer gefahren und mussten einmal einen halben Tag zurück fahren, weil die vermutete Tankstelle eben nur eine Vermutung war. Das Land ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland und hat die geringste Bevölkerungsdichte der Welt. In manchen Ecken sollte man deshalb nicht unbedingt auf Hilfe hoffen.

Alle Geschichten von diesem Trip würden für einen Blog den Rahmen sprengen, deshalb hier die erste 5-Tages-Etappe im Norden vom Waterberg Plateau und Etosha-Nationalpark

Ganz oben auf unserer To-do Liste in Namibia steht natürlich der Etosha-Nationalpark und weil das Wetter halten soll, geht es weiter Richtung Norden. Unterwegs gibt es einen kurzen Fotostopp am etwa 60 Tonnen schweren Hoba-Meteorit. Der Hoba ist der bislang größte auf der Erde gefundene Meteorit (2,7 Meter x 2,7 Meter x 0,9 Meter) und schlug vor etwa 80.000 Jahren, circa 20 Kilometer westlich von Grootfontain, ein. Weil es keinen Krater gibt, wurde er nur zufällig beim Pflügen eines Feldes gefunden.

Euch zu beschreiben, wo wir welche Tiere gesehen haben, macht wenig Sinn, denn die sind dort ja nicht angebunden. Jede Herde hat wahrscheinlich Vorlieben und es hängt vieles davon ab, wo im Park Wasser zu finden ist. Bringt einfach ein bisschen Geduld mit. Wir haben z.B. am Olifantsbad kaum fünf Minuten gewartet und dann kam direkt vor uns eine Herde Elefanten aus dem Busch und lief im Stechschritt hintereinander im „Elefantenschritt“ zur Wasserstelle – samt Babys dazwischen. Hat nur gefehlt, dass die sich, wie im Dschungelbuch, am Schwanz der Mutter festgehalten haben. In diesem Moment hatten wir alle sogar das Atmen vergessen. In der Nähe von Okaukuejo hat sich eine Giraffenherde vor uns im hohen Gras versteckt – aber wegen ihrer langen Hälse waren sie trotzdem gut zu sehen. 😉 Wunderschön, wie majestätisch sich diese staksigen Tiere bewegen. Einfach toll, dass die Tiere die merkwürdig brummenden Kisten wohl nicht als Gefahr betrachten und man ganz nah an sie herankommen kann.